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Der Irrglaube der ständigen Erreichbarkeit: Warum du deinem Business schadest, wenn du immer verfügbar bist

Aktualisiert: vor 6 Tagen

„Ich bin immer für Sie da.“ Ein Satz, den viele Unternehmerinnen und Selbstständige schon oft gesagt haben. Kundenorientierung ist schließlich das A und O, oder? Immer wieder höre ich jedoch Menschen sagen, dass sie genau diese ständige Erreichbarkeit leid sind. Sie fühlt sich an wie eine nicht enden wollende Verpflichtung, die sie Energie kostet. Trotzdem ist da die feste Überzeugung, dass es nicht anders geht, weil „der Kunde das erwartet“. Meine Mentees berichten, dass daraus ein ständiges Gefühl von Getriebenheit entsteht – nie wirklich abschalten, nie wirklich ankommen. Urlaub fühlt sich nicht mehr nach Urlaub an, weil immer wieder etwas reinkommt. Und selbst wenn sie sich frei nehmen, kreist der Kopf darum, wie sie den eingehenden Anfragen doch noch irgendwie gerecht werden könnten. Auch am Abend stellt sich kein echtes Feierabendgefühl ein – weil irgendwo immer noch eine offene Nachricht wartet, eine Frage unbeantwortet bleibt oder innerlich das schlechte Gewissen nagt. "Ich bin immer für dich da." Ein Satz, den viele Unternehmerinnen und Selbstständige schon oft gesagt haben. Kundenorientierung ist schließlich das A und O, oder? Immer wieder höre ich jedoch von Menschen, die genau diese ständige Erreichbarkeit leid sind. Sie fühlt sich an wie eine nicht enden wollende Verpflichtung, die sie Energie kostet. Aber sie glauben, dass es nicht anders geht, weil „der Kunde das erwartet“.

Meine These: Gut gemeint – aber absolut nicht sinnvoll!

Meine These: Gut gemeint, aber absolut nicht sinnvoll!

Ihr Produkt in Topform? Die harte Wahrheit sieht so aus!

Hast du das beim Kauf eines Online-Kurses schon einmal erlebt?

Der Anbieter hat dich eigentlich schon überzeugt. Der Inhalt passt, das Problem, das du lösen willst, wird klar adressiert, und der Preis ist fair. Du willst kaufen. Doch dann liest du auf der Landingpage: "Zusätzlich bekommst du 27 Stunden Videomaterial, eine Trillion Arbeitsblätter und rund um die Uhr Zugang zu mir!"


Mir macht sowas ein ungutes Gefühl. Denn beide Begründungen, die mir einfallen, warum er so handelt, haben einen unschönen Beigeschmack.

  1. Der Anbieter hält mich für unfähig, selbst Ergebnisse zu erzielen, und glaubt, dass ich nur mit maximaler Betreuung vorankomme. Er traut mir nicht zu, meinen individuellen Weg zu entwickeln, sondern überwacht jeden Schritt und drängt mich damit in ein viel zu enges Korsett. Das fühlt sich nicht nach Unterstützung, sondern nach Kontrolle an – und bringt mir langfristig nicht bei, wie ich reproduzierbare Ergebnisse erziele und im Rahmen des Kurses in eine neue Version von mir wachse. Wenn es wirklich nur mit diesem ständigen Händchenhalten geht, wirkt das wie eine bewusst erzeugte Abhängigkeit. Und ganz ehrlich? Dafür habe ich einfach schon zu viel gerockt im Leben.

  2. Er glaubt selbst nicht an sein Produkt. Denn ein gut aufgebauter Kurs sollte mich doch in die Lage versetzen, mein Ziel mit den bereitgestellten Materialien zu erreichen – ohne dass ich eine Trillion Boni und 24/7 jemanden an meiner Seite brauche, oder?

Und ehrlich: Wenn jemand immer erreichbar ist – wie erfolgreich kann er oder sie wirklich sein? Denn echte Erfolge entstehen in Phasen der Fokussierung, in klaren Strukturen, in Zeiten, in denen man sich zurückzieht, um Großes zu leisten. Wenn immer Zeit ist, sofort zu antworten, dann frage ich mich: Wo sind die eigenen Prioritäten? Die eigenen Termine? Die Zeit, in der man selbst tief arbeitet?


 Bevor du also 24/7 Erreichbarkeit anbietest, frage dich lieber, wie du dein Produkt und damit zusammenhängenden Abläufe so optimieren kannst, dass es für sich selbst genommen überzeugt.

Und das führt uns dann auch schon zum zweiten Ansatz, weshalb ich glaube, dass ein „Tag und Nacht, auch im Urlaub und an Wochenenden für Sie da“-Angebot keine gute Idee ist.


 Auch, wenn es sich nicht wie Arbeit anfühlt, IST DAS TEIL IHRER ARBEIT.

Gerade als Unternehmer und Selbstständiger lebst du davon, kreative Lösungen für Probleme zu entwickeln, Kunden zu inspirieren und exzellente Qualität abzuliefern. Doch deine beste Leistung kannst du nur abrufen, wenn du selbst in deinem besten Zustand bist – körperlich, geistig und emotional.

  • Wenn du morgens völlig erschöpft aus dem Bett kriechst, wirst du schwerlich mit Energie dein Team oder deine Kunden inspirieren.

  • Wenn dein Kopf sich benebelt anfühlt, fällt es dir schwer, dich zu konzentrieren, gleich ob in einem wichtigen Termin oder um dein Wissen klar zu vermitteln.

  • Wenn du wegen Kleinigkeiten überreagierst, weil deine emotionale Spannung so hoch ist, leidet nicht nur dein Business, sondern auch dein Privatleben.

Genau deshalb muss die Erhaltung deiner Leistungsfähigkeit deine Priorität sein. Zeit, Geld und Energie in deine eigene Stabilität zu investieren, weil du dein wichtigstes Asset bist, ist kein Luxus, sondern eine deiner wichtigsten Unternehmeraufgaben. Dein Business kann nur dann wachsen, wenn du nicht auf dem Zahnfleisch gehst. Die drei Schlüssel für nachhaltige Leistungsfähigkeit

  1. Finde die Faktoren, die dich ausbremsen In meiner Arbeit sehe ich immer wieder, dass viele unbewusst Dinge tun, die ihre Leistungsfähigkeit mindern: falsches Timing oder die Wahl des Essens und Trinkens, fehlende Regeneration, auch durch ständige Erreichbarkeit. Das Bewusstsein darüber zu entwickeln ist der erste Schritt, um es zu verändern.

  2. Identifiziere deine persönlichen Regenerationsstrategien Es gibt unzählige Möglichkeiten: Meditation, Sport, Journaling, Spaziergänge in der Natur. Aber du musst nicht ALLES machen. Die Frage ist: Was sind die 20 %, die bei dir 80 % der Erholung bewirken? Die dich in die Klarheit und wieder in die Verbindung mit dir bringen. Wenn du weißt, welche Methoden für dich wirklich effektiv sind und wie du sie dann auch noch wirklich umsetzt, kannst du gezielt auftanken – auch wenn es stressig wird.

  3. Nimm regelmäßig Abstand Deine besten Ideen entstehen nicht, wenn du gestresst und überarbeitet bist. Oft genug entstehen sie auch nicht am Schreibtisch. Sie entstehen in Phasen des Leerlaufs – beim Beobachten der Natur, beim kreativen Arbeiten ohne Druck, bei inspirierenden Weiterbildungen. Je mehr du dir erlaubst, bewusst Abstand zu nehmen und zu erkennen auch das ist Teil deiner Arbeit, desto besser wird deine Output.


Fazit: Ständige Erreichbarkeit anzubieten ist der absolut falsche Weg die Erwartungen deiner Kunden zu übertreffen. Sorge lieber dafür, dass Deine Produkt und Du immer in Topform sind um den Kunden beim Erreichen seiner Ziele bestmöglich zu unterstützen.

 

 
 
 

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